Wünnstock Festival 2005

 Wünnstock Festival 2005

Zum großen Wünnstock-Jubiläum (10. Herbst-Festival) gab es bereits am Vorabend des eigentlichen Festivals ein besonderes Schmankerl: „Die Angefahrenen Schulkinder“ gaben sich nach 1998 zum zweiten Male die Ehre!

So gab es am Freitag, 14.10., kein Erbarmen: Joe Granada, Charly, Heaven und nicht zuletzt Dr. Ignatz Ignatz verschonten mal wieder nichts und niemanden! Da wurden selbst schüchterne weibliche Zuschauer mit Sprüchen unter der Gürtellinie bedacht und langhaarige Bombenleger beschimpft.

Respekt, Intimsphäre und moralisches Tabu – für das skandalträchtige Osnabrücker Rockkabarett „Die Angefahrenen Schulkinder“ sind diese Begriffe schon lange nicht mehr existent. Nach weit über 20 Jahren Show und über 1000 Konzerten wußten die Schulkinder auch hier in Bad Wünnenberg wieder einmal zu überzeugen, wenngleich diesmal im Vergleich zu ihrem letzten Auftritt bei uns doch etwas weniger Besucher vor Ort waren.

Diejenigen, die zu Hause geblieben waren und sich lieber einen Freitag-Abend-Krimi ansahen, haben allerdings ein Show verpaßt, die im Comedy-Bereich ihresgleichen sucht!

Am Samstag, 15.10. glänzten dann gleich 9 Bands beim 10. Wünnstock-Festival in Bad Wünnenberg. Rund 500 Musikfreunde aus Nah und Fern fanden den Weg in unsere Schützenhalle und konnten auf ein nett zusammengestelltes Festival-Programm blicken:

Den Anfang machen bereits am späten Nachmittag gegen 16.00 Uhr TORIANaus Paderborn. Die junge Band hat Anfang diesen Jahres mit melodiösen Speed Metal ihr Debut-Album „Dreams under Ice“ veröffentlicht und konnte ihre mitgereisten Fans überzeugen. Schade, daß zu diesem Zeitpunkt die Schützenhalle noch nicht voll war.

Weiter im Programm ging es mit der deutschlandweit anerkannten Trash`n`Roll-Band PRESIDENT EVIL aus Bremen. Sie sorgten in letzter Zeit mit vorderen Plätzen bei Bandwettbewerben und umjubelten Open-Air-Auftritten für Schlagzeilen und gelten als DIE Newcomer-Band im Trash-Metal-Bereich. Auch hier bei uns schmetterten sie ordentlich drauf los!

DELIRIOUS machten ein Versprechen aus dem letzten Jahr war. Damals muflten sie krankheitsbedingt kurzfristig ihren Auftritt bei uns absagen. Darüber haben wir uns riesig gefreut, und ihr Auftritt war erwartungsmäßig grandios. Angereist aus dem nahen Hamm kann man Delirious ohne Scham als DIE deutsche Old-School-Trash-Metal-Antwort auf Testament, Exodus oder Slayer bezeichnen.

Die Band By Night war anschließend an der Reihe. Sie war noch kurzfristig ins Programm gerückt und konnte gute Akzente setzen.

Nach vier Hinterwäldlern klingt wahrlich nur ihr Name, denn mit ihrem New-Punk-Pop-Metal haben sich die 4 BACKWOODS schon seit längerem den Weg auf die Bühnen von Clubs und Festivals in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland gebahnt. Die Kölner sind mit 200 Live-Auftritten bereits eine geschichtsträchtige Rockband, die fetten Druck, Unbeschwertheit und gekonntes Riffing auf raffinierte Art und Weise vereinen. Zuletzt gewann man im Frühjahr bei einem Becks Rockmusik-Wettbewerb den 1. Platz bei über 800 Bewerbern!

Donnernde Doublebass, flirrende Metal´n´Roll-Riffs und ein Sänger, der das Mikro aufzufressen scheint, so in etwa kann man sich BETZEFER aus Israel vorstellen. Die Musik kann man am besten als eine Quintessenz aus Bands wie Pantera, Sepultura und Entombed bezeichnen, und ihr Auftritt am frühen Abend war genauso kraftvoll, wie es die Musikfans gewünscht hatten. Daumen hoch!

Mit der Band DISBELIEF war auf diesem Festival auch für Freunde der etwas düsteren Musik etwas dabei. Und ihre Fans, allesamt anspruchsvolle Hörer mit Tendenz zum gepflegten Krach 🙂 , waren auch zahlreich vor der Bühne mit dabei, als die Hessen loslegten!

REGICIDE traten dann als vorletzte Band des Abends auf und begeisterten besonders mit ihren Klavier- und Violineneinlagen. Die Fans waren schnell aus dem Häuschen, daher war es umso trauriger, daß Regicide ihr Programm nicht zuende spielen durften, weil der Haupt-Act des Abends, Ektomorf, einen strengen Zeitplan vorgegeben hatte! Dies hat uns in den verschiedenen Gästebüchern im Internet viel Kritik eingebracht, zu der wir auch schon in unserem Gästebuch ausgiebig Stellung bezogen haben! Das hatte diese exzellente Band auch wirklich nicht verdient. Nicht umsonst gelten die sieben Musiker aus Oldenburg derzeit als DER Newcomer 2005, deren Stilmittel vom Artrock der 70er über Gothic und leichte Rockeinflüsse bis hin zu musicalartigen Klängen reichen. Wir sind überzeugt, dass Regicide zurecht auch in der Zukunft für einiges an Furore sorgen werden!

Der Hauptact des Abends kam aus Ungarn: EKTOMORF! Das positive Bild, was wir vor diesem Festival von Ektomorf hatten, wurden leider durch die Vorfälle mit Regicide ins Gegenteil umgekehrt. Dadurch, daß Ektomorf auf einen pünktlichen Auftritt ihrerseits bestanden, nötigten sie Regicide zur vorzeitigen Abbruch ihres Auftritts. Nichts desto Trotz waren die Ektomorf-Fans vor Ort begeistert und hatten ihren Weg nach Bad Wünnenberg nicht umsonst gemacht.

Wir bedanken uns bei allen Besuchern für ein schönes Jubiläums-Festival! Euer Wünnstock e. V.